Ein neues Modell muss her!
Natürlich größer, schöner und natürlich besser als das alte. Da ist es von Vorteil, Sohn Sebastian rechnen zu lassen und spezielle Fragen zur Konstruktion mit ihm zu diskutieren.
Was da bis jetzt erfunden und gebastelt wurde, ist auf den Bildern zu sehen.
Vorab schon mal die wichtigsten Daten der
N1 Herkules New
Scalefactor:                                 1:57
Höhe/height:                                 1650 mm
max. Durchmesser/diameter:                   296 mm
Gewicht ohne Motoren/weight without engines: 4000 g
Motorhalterungen/motor mounts:               1x38 mm + 8x24 mm
Motorisierung/first flight motor(s):         I211 + 8xHeld1000
Fallschirmdurchmesser/parachute diameter:    2500 mm
Fallschirmauslösung/deployment: Timer + Motor Ejection charge (Backup)

 

Die russische Mondrakete N1 Herkules

Die einzelnen Segmente und Stufen der N1 sind aus 1mm GFK- Material auf einem zentralen Rohr aufgefädelt.

... na, ob das Ding wohl mal abhebt???

... na klar, selbst wenn ich steuern müsste!  

Der Jungfernflug beim Ersten Sächsischen Modellraketentreff in Obercarsdorf bei Dresden
am 15. September 2001

Die Motorhalterung 38mm

Das Heck mit Rauchentwickleröffnungen, der Motorhalterung und dem Leitstabrohr.

Die wichtigsten Aufbauten sind angebracht. Auch die Startrampe ist einsatzfähig.

... alles fertig zum Probestart.

Der zweite Flug der Herkules fand am 14. Okrtober 2001 bei der ERIG in Braunschweig statt.

Bei sommerlichen, windstillen Wetter und blauem Himmel flog sie zur Freude aller Anwesenden auf ihrem I211 in luftige 165m Höhe. Auf dem genau im Gipfelpunkt ausgestoßenen Fallschirm landete sie doch etwas unsanft auf dem Schotterweg und holte sich wiederum einen kleinen Kratzer welcher aber leicht reparabel war.

Und hier der dritte Flug, auf dem 2. Sächsischen Modell-Raketen-Treff in Burkersdorf bei Frauenstein (Sachsen) am 18. August 2002

Ein kerzengerader, schöner Flug, doch beim Ausstoß des Fallschirms kam nur die Spitze heraus, der Fallschirm blieb im Rohr stecken.
Erst das Motorbackup hatte Sekunden später den Fallschirm herausgeblasen. Viele hatten schon geglaubt, dass das der letzte Flug des Modells war.

Wie gut, dass man ein Backup hat!




Diese im letzten Moment glückliche Landung bereitete mir doch etwas Herzklopfen, und ich baute ein weiteres Ausstoßsystem ein.
Die Herkules hat nun einen Doppeltimer und ein herkömmliches Motordelay.
Mit diesen drei Systemen wird der Fallschirmausstoß wohl sicher sein.

Der vierte Flug fand in der Schweiz beim ALRS-III statt und brachte mir die Zertifizierung zum Level 1.
Am 26. Oktober 2002 hob sie in dem landschaftlich wunderschön gelegenen Tal bei Neuchatel ab, wackelte beim Aufstieg wegen des starken Windes etwas mit dem Heck und zeigte den Zuschauern nach Brennschluß eine Drag-Separation. Durch die aerodynamische Bremsung am Ende der Brenndauer des Triebwerkes, blieb das Heck zurück und die Spitze flog durch ihre Trägheit weiter. Die einen Moment spätere Ausstoßladung brachte dann auch den Fallschirm heraus.
Eine glückliche Landung im weichen Klee machte den Flug zur bestandenen Zertifizierung


Alles ist perfekt und heile geblieben.
Geflogen wie designed.
Prüfung bestanden.
Glücklicher Besitzers der

Certification Lervel One
Tripoli Rocketry Association, Inc.




 

Am 15.06.2007 war dann der 5. und letzte Flug der N1 Herkules. Wie das im Leben so ist, rein menschliches Versagen. Ich habe beim Zusammenbau des AT I300 den Spacerring im Motordelay verkehrt eingebaut. Der Motor brannte am Delay durch und zerstörte die seitliche Außenhaut des Modells.