Die “Saturn V”, die größte jemals gebaute Trägerrakete
eine Herausforderung eines jeden Raketenmodellbauers






































Zuerst ein paar Daten über dieses Modell:

Scalefactor:                               1:57
Höhe/height:                               1827 mm
max. Durchmesser/diameter:                 358 mm
Gewicht ohne Motoren/weight without engines:4860 g
Motorhalterungen/motor mounts:             1x38 mm + 4x29 mm
Motorisierung/first flight motor(s):       1xI284 + 4xHeld1000
Fallschirmdurchmesser/parachute diameter:  3500 mm
Fallschirmauslösung/deployment: Timer + Motor Ejection charge (Backup)

 

Chronologische Bilddokumentation vom Bau des Highpower-Modells (Größe ca. 1800mm)

Baubeginn 21.11.2001: Fertigung der mittleren Motorhalterung (38mm)

Komplette mittlere Motorhalterung                                  das Heck mit zentralen Mittelrohr und Abstandsscheiben

Probeanlegen der Wandung, Bau des inneren Skeletts mit integriertem Leitrohr und Reduzierstück. 23.-28.11.2001

30.11.2001 anbringen des Aufnahmefachs für Battarie, Timer und Ausstoßladung


16.12.2001 anbringen der Außenhaut                                           und einpassen der Elektronikabdeckung

18.12.2001 hier das Herz des Raketenmodells, das elektronische Auswurfsystem (Ausstoßladungsrohr, Battariefach und Elektronikplattform (Timer)

08.01.2002
Leider geht auch im neuen Jahr nicht alles glatt, denn beim Guß der äußeren “Glocken” ist die Form beschädigt worden.

28.12.2001 Im alten Jahr habe ich es doch noch geschafft die Triebwerksverkleidungen mit den kleinen Flügeln anzubringen.

Deshalb habe ich eine andere Technologie angewendet. Auf  einer Pappröhre  aufgereite und abgedrechselte Sperrholzplatten.
So wiegt eine Motorhalterung nur 60-70 Gramm.

Die Seite ist am 02.06.2014 aktualisiert worden.

09.01.02
Nun sind die Triebwerksglocken montiert, und das Heck ist somit fast fertig.
In der mittleren Düse würde gut ein AT I211 (38mm Reload) reinpassen, und die äußeren Halterungen könnten sogar mit G35iger Single Motoren bestückt werden.  :-)
Ohne Ausstoßladung - versteht sich

10.01.2001
Heute ist die dritte Stufe entstanden. Das Mittelrohr welches in dem zentralen Rohr der 1. & 2. Stufe passen muß ist aus 3 Lagen Glasgewebe und Polyesterharz gewickelt. Die Außenhaut ist wieder aus dem gleichen Material wie 1. & 2. Stufe. Hier ist deutlich zu sehen, wie die Überlappung gefertigt wurde, so, dass es auch schön rund wird.

Jetzt sieht die Saturn V aus wie der Lokomotiv-Schornstein der Harzquerbahn.

11.01.2002
Jetzt ist das LM und die Kapsel mit der Gerätesektion auch fertig, und wartet auf den Feinschliff.

13.01.2002
Ich habe hier im Bild mal die N1 und die Saturn V nebeneinander gestellt, um die Relationen und Unterschiede der beiden Mondraketen in einem Blick festzuhalten. Da sie ja im selben Maßstab gebaut sind, kann man sehr schön die Unterschiede der russischen und amerikanischen Bauweise erkennen.
Später, beim “Space Shuttle” und bei der “Buran” hat man solche gravierende Unterschiede nicht mehr gesehen.

14.01.2002                           ->
Heute habe ich mit den ersten Aufbauten und den Stringers angefangen. Dabei ging es nicht ohne Kompromisse ab. Obwohl die Querschnitte der Stringers im Maßstab viel kleiner wären, habe ich die Qiuerschnitte 3x3, 2x2 und 1x1mm gewählt. Da die kleinsten Holzstäbchen (Zahnstocher) gerade mal 1mm im Querschnitt sind und es keine kleineren gibt ist das schon ein guter Kompromiss.

15.01.2002
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Die Aufbauten der ersten Stufe sind angebracht.

Ich bin gespannt, wie es aussieht, wenn’s dann erst mal gestrichen ist.

16.01.2002
Die Stringers und die Aufbauten der ersten und zweiten Stufe sind nun fertig. Lediglich der Nut zwischen zweiter Stufe und dem Zwischenring, welcher die Trennung deutlich macht, feht noch.

23.01.2002 In den letzten paar Tagen habe ich die Stringers der 1. und 2. Stufe komplettiert und nach mehrmaligen schleifen Grundierungsfarbe aufgetragen. Es ist natürlich sehr mühsam sich durch die vielen Zwischenräume der Leistchen zu arbeiten. So ganz ist man natürlich nie zufrieden und es gibt auch ein Limet, wo man sagt, nun reichts, aus 2m Entfernug sieht man die Unebenheit sowieso nicht mehr.

29.01.2002 Die Schriften und die Farbgebung werden aufgeklebt und aufgemalt. Es erfordert viel Geduld und eine ruhige Hand um die schwarzen Flächen möglichst gerade aufzumalen. Leider kann man wegen der Stringers nichts abkleben. Nur mit einem dünnen spitzen Pinsel kann man an den Rändern die nötige Genauigkeit auftragen. Das kleben der Stringers war schon ein Klebepussel, aber die Farbgebung erfordert noch mehr Ausdauer und Geduld.

31.01.2002

Die Farbgebung der ersten und zweiten Stufe ist nun abgeschlossen. Somit ist der untere Teil der Modellrakete fertig.
Nun geht es an die Arbeit für den zweiten Teil: Die dritte Stufe, das LM und zu guter Letzt die Apollokapsel.
Na dann frohes Schaffen.

20.02.2002
Und fertig ist das S-IVB. Die 3. Stufe der Saturn V.
Es war schon spannend die vielen verschiedenen Aufbauten dieser Stufe kennenzulernen und schließlich verkleinert zu fertigen.

22.02.2002
Langsam ist das Ende des Baus meiner Saturn V gekommen. Die Krönung der Rakete, die Kommandokapsel, ist nun vollendet worden. Alle wesentlichen Details sind gut sichtbar und lassen das Original zweifelsfrei erkennen. Als Rest bleiben nur noch jede Menge Tests wie z.B. nach dem berechneten Druckpunkt den Schwerpunkt einstellen, oder Elektronik/Ausstoßladungstests, Fallschirm packen, Clusterzündungstests, usw.

Ich habe mal recherchiert, dass ich bis jetzt an dem Teil 200 Stunden gebastelt habe. Es ist natürlich nur eine Schätzung im Nachhinein und ich kann es weder so noch so glauben. Dabei habe ich die Stunden natürlich weggelassen, an denen ich nachgedacht, am Computer gesessen, Bilder verglichen, Skizzen gemalt und konstruiert habe. Auch nicht vergessen die vielen Absprachen mit Sohn Sebastian, welcher mir auch immer wieder Mut machte, wenn es Probleme gab und ohne dessen rechnerische Hilfestellung und Skizzen das Projekt gar nicht möglich gewesen wäre.

Erwähnen will ich noch einen Fakt, welcher ganz wichtig bei einem solch großen Projekt ist, und zwar die Engelsgeduld und Nachsicht meiner Frau, welche sich nie beklagt hat, wenn ich mal wieder “Basteln” ging.

15.03.2002 Die Testphase hat begonnen. Die Ausstoßtests, gesteuert von Stefan Wimmers Doppeltimer, verliefen nach probieren mit der optimalen Ladungsmenge an Blitzwatte erfolgreich. Folgendes Szenario wird angestrebt:
1. Zündung der Ausstoßladung in der Spitze - Absprengen des S-IVB - herausziehen des Fallschirms
2. Zündung der Ausstoßladung im Rumpf - falls 1. Zündung versagt, herausstoßen des S-IVB und des Fallschirms
3. Zündung der Motorausstoßladung - ebenfalls herausstoßen der Spitze sammt Fallschirm.

17.08.2002 - Am II. SMRT hat es dann endlich mit einem Jungfernflug geklappt.

Hier einige Fotos vom Jungfernflug der Saturn V

Aber gleich nach dem Erstflug ist eine neue Elektronik gebaut worden, welche das Recoverysystem optimiert, der Triple-Timer. Stefan Wimmers Tiny-Timer, drei Mal in Reihe geschaltet, ist nun das Herz der Saturn V.

Und hier der perfekte Flug beim ALRS-III in Neuchatel (Schweiz) am 26.10.2002

Das war nun schon ein paar Jahre her. Die Saturn V ist im Mai 2005 beim RJD geflogen und leider abgestürzt, da die Spannungsversorgung der Timer unterbrochen war und das Backup (Motordelay) erst ein paar Meter vor dem Aufschlag zündete.

Dabei ist dem unteren Teil fast nichts passiert, weil der Fallschirm knapp über dem Boden zur Hälfte auf war...

Nachdem der “Schmerz” vergangen war hatte ich mit der Reparatur begonnen und nach deren Fertigstellung mich entschlossen, das gute Stück dem Leibzitzgymnasium in Leipzig als Ausstellungsstück zu übergeben.

Später hatte ich mich entschlossen wegen des Jahrestages der Apollo 11 Mission und dem Motto des diesjährigen RJD-2009 die Saturn V wieder zum Leben zu erwecken und sie für dieses Ereignis flugbereit zu machen. Logo, dass modernere Bergungs-Elektronik an Bord sein wird und die Landung sicher sein wird.

Das war der vorerst letzte Flug der Saturn V am 17.05.2009. Seit der Zeit steht das Modell im Leipziger „Leibnitz-Gymnasium“ als Ausstellungsstück und konnte so manchem Schüler begeistern. Und wer von den jungen Menschen träumt nicht davon einmal zum Mond zu fliegen.